Maria und das Glitzerding – Das Buch

Maria und das Glitzerding

Buch, Hardcover für Kinder ab 6 Jahren

69 Seiten, eingeschweißt

Autor: Matthias Otto

Grafik, Design und Layout: Anke Seeliger

Die Ostseelachmöwe Maria findet das Glitzerarmband ihrer Freundin Lea und beschließt, es ihr ins ferne Berlin zurückzubringen.
Auf dem Weg dahin gerät sie in verzwickte Situationen, muss Gefahren überstehen und findet Freunde.
Wird sie aber auch Lea finden?
Eine Flugreise für Kinder ab 6 Jahren.

Dieses Buch kann ab sofort für
20€, incl. Verpackung und Versand,
erworben werden.
Bitte eine mail an mediation@matthiasotto.de

Maria Titel Buch

Leseproben

Leseprobe-Maria

Während die Möwe so auf dem Dach des Bungalows hockte und nachdachte, fiel ihr Blick auf etwas
Glänzendes. Dicht beim Zaun unter der Schaukel, halb verdeckt durch einen Löwenzahn glitzerte es. Sie
schaute mit ihren scharfen Augen genauer hin. Es glitzerte, ja doch, es glitzerte.

Nun legte Maria an und für sich keinen besonderen Wert auf solche Dinge, sie war ja keine Elster. Aber irgendwie kam ihr das Glitzerding bekannt vor. Naja, und so ein klein bisschen neugierig sind Möwen ja eben auch.
Verstohlen blickte sie sich um. Der dicke Mann saß mit seiner dicken Frau auf der Veranda, halb verdeckt von ihrem dicken Auto. Vom Grill stiegen dicke Rauchschwaden in den blauen Himmel. Von denen drohte kaum Gefahr.

Sanft stieß sich Maria vom Dach ab und glitt lautlos durch den Garten bis zur Schaukel. Sie schaute sich noch einmal um und zupfte mit ihrem Schnabel leicht an dem Glitzerding und richtig, ihre Möwenaugen hatten sie nicht
betrogen. Es war Leas Armband. Sie musste es wohl beim Schaukeln verloren haben. Lea hatte hier oft geschaukelt.
Die Lachmöwe Maria schnappte sich das Glitzerarmband und flog sicherheitshalber erst mal wieder aufs Dach. Der Dicke und seine Frau saßen noch immer bewegungslos auf der Veranda, glotzten auf ihren Grill und hatten nichts bemerkt.

Maria dachte nach. Das Armband war Leas Lieblingsarmband. Sie hatte es ihr immer wieder gezeigt und in die Sonne gehalten, so dass die Glitzersteine in allen erdenklichen Farben und mit Leas Gesicht um die Wette strahlten. Wie
traurig musste sie wohl jetzt sein? Urlaub zu Ende, zurück in diesem Berlin, wo es wahrscheinlich weder eine Schaukel noch Kuchen gab und das alles ohne Lieblingsglitzerarmband. Maria wurde selbst ganz wehmütig.

Sie dachte weiter nach.
Plötzlich hatte sie die entscheidende Idee und streifte sich das Armband entschlossen über den Kopf.

Der Fall war klar: Maria musste nach Berlin und Lea finden.

Leseprobe-Maria

Die Nacht war schwarz und immerzu hupte oder krachte oder quietschte irgendetwas. Die beiden Vögel schliefen schlecht. Die Ente Uschi träumte, sie wäre eine wunderschöne Höckerschwänin und Herr Lehmann würde den ganzen Tag um sie herumschwimmen und ihr Entengrütze und Süßwasserquallengelee servieren.

Maria kippte immer wieder auf eine Seite weil sich die Ente so an ihr festkrallte und selbst im Schlaf wirres Zeug redete. Gegen Morgen erst fiel die Möwe in einen tiefen Schlaf und träumte, der fiese, dicke Mann mit Glatze, der sie von Leas Bungalow vertrieben hatte, rannte mit einem Knüppel hinter ihr her und rief immerzu: „Gib mir das Armband, es ist meins. Du hast es gestohlen, du Mistvieh. Na warte, wenn ich dich erwisch. Dann geht’s dir an den Kragen.“

Vor lauter Angst konnte Maria plötzlich nicht mehr fliegen. Sie war wie erstarrt, versuchte hoch zu flattern, verfing sich aber am Zaun des Gartens, stürzte zu Boden und der dicke Mann kam keuchend näher.
Sie sah sein schwitzendes, verzerrtes Gesicht. Er roch nach Schweiß und Bier und brüllte, dass sie eine Diebin wäre und er würde ihr schon noch eine verpassen. Die Lachmöwe rannte und flatterte, doch der Dicke erwischte sie am Flügel und schwang den Knüppel und …

„Pssst, nicht so laut“, zischelte die Ente, die Maria am Flügel zog. „Was, was, wie? Das Armband gehört doch Lea. Ich muss es ihr bringen. Ich …“ stotterte Maria. „Nein, pssst, leise. Ich bin‘s, Uschi. Ich hab da was gehört“. Die Ente zog ihr so sehr am Flügel, dass es schon wehtat.
„Was?“ die Lachmöwe war endlich erwacht und merkte wie gefährlich nahe sie ans Ufer getrieben waren und dass Uschi ihr immer noch am Flügel hing. „Leise“ zischte die und zeigte auf das Ufer. „Sieh doch mal, da und da und dort“.

Die Nacht war fast vorbei und im fahlen Licht des Morgens waren fünf oder sechs Augenpaare zu erkennen, die mal hinter den Bäumen, mal zwischen den Büschen am Ufer aufblitzten und wieder verschwanden.
„Was wollen die von uns?“ fragte sich die Möwe und zur Ente: „Komm, lass uns abhauen“.

„Ich mach das nicht mehr mit Herrmann. Du den ganzen Tag mit deinen Viechern und jetzt kommt auch noch das Kind ständig mit irgendwelchen Tieren an. Erst kommen wir fast einen ganzen Tag später zur Ostsee, weil du ja unbedingt diesen Schwan retten musstest, dann diese ewige Möwenfütterei und irgendwann war ja auch noch dieser Rabe, der angeblich reden konnte, und jetzt schleppt das Kind hier eine Ente an. Und du findest das alles ganz normal, ja? Ich halt das nicht mehr aus Herrmann.“
Die Mutter hatte sich in Rage geredet und war mit dem letzten Satz in der Küche verschwunden. Herrmann, der Vater, saß mit bedröppeltem Gesicht im Sessel und das Sommersprossenmädchen streichelte die Ente auf ihrem Schoß und war stinksauer. Sie würde das kleine, hilflose Tier auf keinen Fall einfach so irgendwo aussetzen.
„Das Viech kommt auf der Stelle weg.“ tönte es aus der Küche. „Herrmann sag doch auch mal was.“
Herrmann krümmte sich in seinem Sessel und meinte, man könne doch vielleicht eine Nacht und dann ….
„Nix da, und auch nicht eine Nacht.“ Die Mutter stand wieder in der Tür. „Ist doch kein Tierheim hier. Du kannst sie ja gerne in deine Tierarztpraxis bringen.“
Die Mutter wandte sich dem Sommersprossenmädchen zu. „Das Tier kommt auf der Stelle hinaus und basta. Ich mach das nicht mehr mit hier.“

Das Mädchen hielt schützend die Ente umschlungen und guckte ihre Eltern wütend an. Der Vater tat so, als ob er in der Zeitung gerade etwas ganz besonders Interessantes entdeckt hätte und die Mutter verschwand wieder in der Küche. „Wenn sie dich nicht ertragen, dann hab ich hier auch nichts mehr verloren“, flüsterte das Sommersprossenmädchen der Ente ins Ohr und trug sie vorsichtig aus dem Wohnzimmer.

Wenig später fiel die Wohnungstür vernehmlich ins Schloss und die Eltern sahen sich erschrocken an.

Maria und das Glitzerding – Das Hörbuch

Maria und das Glitzerding

Ein Hörspiel für Kinder ab 5 Jahren

1 Std. 23 Min.

Autor: Matthias Otto

Sprecher*innen:
Paul Hilliger, Viktoria Schreiber, ANtje Venzke, Tanja Venzke

Die mutige kleine Möwe Maria begibt sich in ein aufregendes Abenteuer um ihrer Freundin Lea deren verlorenes Glitzerarmband wiederzubringen.
Dabei muss sie in das große und ferne Berlin reisen. Auf ihrem Weg trifft sie allerlei kuriosen Gestalten, findet Freunde und muss Abenteuer bestehen.

Maria und das Glitzerding